Vor etwa 850 Jahren begann die erste Besiedlung des Havellandes. Die Landschaft ist durch die Havel geprägt, natürlich: sie gab dem Landstrich ihren Namen. Von Berlin aus zieht sich der Fluß auf 150 Kilometern durch das Brandenburgische, bevor er in die Elbe mündet. Vorher berührt er viele größere und kleine Orte. Einer von ihnen ist Nennhausen.
Die Gemeinde Nennhausen befindet sich am Rande des Naturschutzgebietes "Havelländisches Luch". Bekannt ist das Dorf vor allem durch das gleichnamige Schloss, das 1737 entstand. Heute unter Denkmalschutz stehend, war es lange Wohnsitz der Adelsfamilie "von Briest". Von 1803 bis 1833 lebte hier der romantische Dichter Friedrich de la Motte-Fouqué, der mit Caroline von Briest, der letzten Angehörigen der Familie, verheiratet war. Beide waren schriftstellerisch tätig und empfingen Gäste wie E.T.A. Hoffmann, Heinrich von Kleist oder Wilhelm von Humboldt. Eine Ausstellung im Alten Gärtnerhaus berichtet von dieser Zeit. Der Schlosspark ist heute ein öffentlich zugänglicher Landschaftspark. Sehenswert ist auch die im Zentrum Nennhausens stehende Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Hat die Familie von Briest eigentlich mit Fontanes "Effi Briest" zu tun? Ja, tatsächlich, Das fontanesche Gut der Familie "Hohen-Cremmen" ist in Wirklichkeit Nennhausen. Die Hauptfigur Effi, hat jedoch eigentlich mit den Briests nichts zu tun. Ihr reales Vorbild ist eine Elisabeth von Ardenne, geborene Plotho.
Wer sich in der Umgebung Nennhausens noch etwas umsehen will, kann zum Beispiel die seltenen Großtrappen beobachten, die man mit etwas Glück von zwei Beobachtungstürmen im Ortsteil Garlitz aus entdecken kann.



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